Allen Bruchbildungen ist eine erworbene oder angeborene Bruchlücke sowie relative Gewebsschwäche gemeinsam. Eine konservative „abwartende“ Behandlung ist nicht zielführend.
Es bieten sich sowohl endoskopische als auch offene Vorgehensweisen an. Weiterhin wird zwischen augmentierenden („Netz“) und reinen Nahtverfahren unterschieden. Der Eingriff wird bei kleineren Bruchformen in aller Regel ambulant durchgeführt.
Leistenhernie oder „hernia inguinalis“ ist die häufigste Bruchform. Sie kommt vor allem im Kleinkindesalter und dann wieder in höheren Lebensabschnitten vor. Die Behandlung ist operativ, bevorzugt im TEP-Verfahren, einer „schnittfreien“ endoskopischen Methode.
Schenkelhernie oder „hernia femoralis“ liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Leistenpforte und tritt bevorzugt bei Frauen jenseits des 35. Lebensjahres auf. Hier besteht häufiger Einklemmungsgefahr. Die Behandlung erfolgt auch hier durch Operation, im Prinzip gleichartig zu der der Leistenhernien.
Nabelhernie ist die Folge einer physiologischerweise vorhandenen Lücke im Bereich der Bauchwand der Nabelregion. Sie tritt im Säuglingsalter und dann wieder gehäuft in höheren Lebensabschnitten auf. Auch hier ist die Behandlung operativ.
Es gibt noch eine Vielzahl von seltenen Bauchwandhernien, z.B. auch Narbenhernien als Folge von Verletzungen und vorangegangenen Operationen. Ganz besonders in diesen Fällen erfolgt die Operationsplanung und Wahl der Methode nach den individuellen Begebenheiten.