Ein Abszess äußert sich durch eine schmerzhafte Schwellung am Afterrand, die innerhalb weniger Tage auftritt. Bricht ein Abszess nach außen durch die Haut, lässt der Schmerz plötzlich nach und es entleert sich blutigeitriges Sekret.
Analfisteln verursachen selten Schmerzen beim Stuhlgang. Dafür machen sie sich durch eine eitrige Sekretion bemerkbar, die auch manchmal kotig oder blutig sein kann. Meistens leiden die Betroffenen auch unter wiederkehrendem heftigem Juckreiz. Der Juckreiz entsteht, weil sich wegen der Sekretion oft Kontaktekzeme bilden. Unwillkürlich Luftabgänge können eine ebenso unangenehme Begleiterscheinung sein.
Analfisteln müssen möglichst von einer/m erfahrenen Chirurg:In, dem/der coloproctologischen Chirurg:In, operativ aufgespalten werden. Dabei wird der gesamte Fistelkanal aufgeschnitten. Dieser Schnitt muss von innen nach außen langsam zuwachsen. Während dieser Zeit ist eine laufende Kontrolle der Wundheilung erforderlich. Die Wunde muss bis zur endgültigen Abheilung ständig mit Sitzbädern gereinigt werden.
An weiteren Verfahren führen wir sowohl den Fistelverschluss mit plastischer Deckung als auch das sogenannte Over-the-Scope Clip-Verfahren (OTSC) bei komplizierten bzw. schlecht heilenden Fisteln durch. In diesen Fällen wird die innere Fistelöffnung mit einem plastischen Verfahren verschlossen.
Alternative Behandlungen, wie die Analfistel mit einer Drainage zu versehen, sollten nur vorübergehend angewandt werden, da hiermit keine endgültige Heilung zu erzielen ist.
Möglicherweise entsteht als Spätfolge einer Fisteloperation eine Schwächung des Afterabschlusses (Inkontinenz). Dann können unter Umständen Winde und dünnflüssiger Stuhl nicht willkürlich zurückgehalten werden. Eine vollständige Inkontinenz ist aber eine sehr seltene Komplikation nach einer Operation einer Analfistel. Wird die Analfistel nicht operativ freigelegt, kann eine wesentlich nachhaltigere Schädigung des Schließmuskels entstehen, wenn die eitrige Sekretion dauerhaft bestehen bleibt.