Diese sind in den allermeisten Fällen gutartig und lassen sich im Rahmen einer Darmspiegelung (z.B. im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung) unproblematisch abtragen und bergen und nachfolgend zur Sicherheit untersuchen.
Diese Massnahme stellt eine echte vorbeugende („prophylaktische“) und lebensverlängernde Massnahme dar, denn die allermeisten späteren bösartigen Dickdarmtumore entwickeln sich aus „polypösen“ Vorstufen.
Darmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Krebstodesursache und ist einer der Tumoren, die am besten zu verhüten sind.
In Europa sterben jährlich fast 100.000 Menschen beiderlei Geschlechts an Darmkrebs (kolorektales Karzinom). Die Gründe dafür sind, dass Darmkrebs häufig keine Beschwerden macht, dass die Betroffenen die Beschwerden nicht richtig einordnen können oder sich nicht trauen, über ihre Beschwerden zu sprechen. Obwohl meist Menschen über 50 Jahre erkranken, können auch Jüngere davon betroffen sein. Im Anfangsstadium ist das kolorektale Karzinom in mehr als 90% der Fälle durch eine rechtzeitige Operation heilbar. Nur in 2% aller Fälle muss heutzutage noch ein künstlicher Darmausgang angelegt werden. Wird der Darmkrebs erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt, ist eine vollständige Heilung kaum mehr möglich. Fast niemand brauchte aber an Darmkrebs zu sterben, wenn der Früherkennung mehr Aufmerksamkeit gewidmet würde. Viele Patienten scheuen davor zurück, ihren Dickdarm endoskopisch untersuchen zu lassen, obwohl dies ihr Leben retten könnte.
Fast alle kolorektalen Karzinome entwickeln sich aus Polypen, kleinen Verdickungen der Darmschleimhaut. Die Zellen der Dickdarmschleimhaut sind sehr aktiv, teilen sich ständig und es können sich bei übermäßiger Zellteilung solche Polypen bilden. Die meisten Polypen bleiben klein. Manche wachsen aber weiter, manchmal über 10 Jahre und mehr. Durch verschiedene spontane Änderungen der Gene in den Zellen können die Polypen in 5 - 8 Jahren zu Darmkrebs entarten. Wenn der Krebs weiter wächst, dringt er tiefer und tiefer in die gesunde Darmwand vor. Hat er die Darmwand durchbrochen, kann er sich weiter in Lymphknoten und Organe wie Leber und Lunge ausbreiten. Warum sich aus zunächst gutartigen Polypen Darmkrebs entwickelt, ist bisher unbekannt. Man hat in den letzten Jahren allerdings Gene identifiziert, die wenigstens bei zwei Erbkrankheiten, der FAP und dem HNPCC, die Entwicklung bösartiger Geschwülste auslösen können.
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Auch hier stehen „polypöse“ und entzündliche Erkrankungen im Vordergrund. In den allermeisten Fällen erfolgt die Behandlung lokal, dass heisst ohne äussere Schnitte - und ohne die Notwendigkeit einer speziellen Narkose.
Die Behandlung der selteneren bösartigen Erkrankungen erfolgt interdisziplinär und individuell angepasst.
Es handelt sich um eine in westlichen Ländern mit zunehmendem Alter weit verbreitete Erkrankung, bei der sich Dickdarmwandung mitsamt Schleimhaut regelrecht „ausstülpt“. Diese an sich harmlose Veränderung (Divertikel, Divertikulose) kann sich mitunter stark entzünden (Divertikulitis) und selten auch sich durch stärkere Blutung oder gar eine gefährliche Darmwandundichtigkeit (Perforation) bemerkbar machen.
Die Behandlung ist in der ganz überwiegenden Anzahl der Fälle „konservativ“ und ambulant, d.h. dass mit Medikamenten und vorübergehender spezieller Ernährung ein solcher entzündlicher Schub zur Heilung gebracht wird.
In den seltenen Fällen von ständiger „Wiederkehr“ (Rezidiv) ist eine Operation möglich. Diese lässt sich fast ausnahmslos ohne grösseren „Schnitt“ rein laparoskopisch (spiegelungstechnisch) durchführen.
REIZDARM ist eine funktionelle Erkrankung des Dickdarms, die Blähneigung, schmerzhafte Darmkrämpfe, Durchfall und Verstopfung verursacht. Der Grund für die Erkrankung ist bisher nicht bekannt. Einige wissenschaftliche Untersuchungen deuten daraufhin, dass die Reizschwelle des Nervensystems in der Darmwand (intrinsisches Nervensystem) soweit gesenkt ist, dass normale Darmbewegungen nach der Nahrungsaufnahme als schmerzhafte Darmkrämpfe empfunden werden.